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ERFOLGREICHE LEOBENER BETEILIGUNG AN EU-WEITER VIRUS-CHALLENGE

Ein internationales Team von Wissenschaftlern nahm an der EU-weiten Virus-Challenge teil und ging in einer Kategorie als Sieger hervor. Auch ein Leobener Werkstoff-Spezialist ist daran beteiligt.

Scan mit Hand-held-SERS-Geräten Copyright: pongmoji – stock.adobe.com

Scan mit Hand-held-SERS-Geräten Copyright: pongmoji – stock.adobe.com

Dr. Nikolaos Kostoglou, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Funktionale Werkstoffe und Werkstoffsysteme der Montanuniversität, nahm gemeinsam mit einem Team aus griechischen Kollegen an der „EUvsVirus-Challenge“ teil. Zu dieser Challenge, die als pan-europäischer Hackathon von der Europäischen Kommission organisiert wurde, wurden 2.000 Proposals mit mehr als 20.000 Teilnehmern eingereicht. Der erfolgreiche Leobener Beitrag beschäftigt sich mit einer schnellen Methode zur Detektion von SARS-CoV-2-Viren, die auf bereits vorhandenem Equipment aufbaut.

Entwicklung schneller Tests

Der erfolgreiche Beitrag hat den Titel „SERS substrates for virus detection in exhaled droplets” und ging in der Kategorie „Cheap Rapid Tests“ als Sieger hervor. Diese basiert auf einer optischen Methode, nämlich der Streuung von Laserstrahlen an Molekülen (z. B. Proteinmolekülen des Virus). Diese Methode ist als „Surface Enhanced Raman Scattering“, kurz SERS, bekannt. Solche Geräte sind als Hand-held-Geräte bereits vielfach im Einsatz, z. B. zur Detektion von Drogen auf Flughäfen.

„Unsere Idee war, diese SERS-Methode zur Detektion der Corona-Viren zu verwenden“, erläutert Lehrstuhlleiter Univ.-Prof. Dr. Christian Mitter. Bei der Challenge beschäftigte sich das Team rund um Kostoglou mit der Entwicklung von Einweg-Luftfiltern, die mit Nanopartikeln funktionalisiert sind. An diesen Filtern bleiben Tröpfchen mit dem Virus haften. „Die Herausforderung ist nun, einen ‚Fingerprint‘ des Virus, z. B. eine bestimmte Proteinstruktur, zu finden, die charakteristisch für SARS-CoV-2 ist. Diese Proteinstruktur könnte dann mit den bereits vorhandenen Hand-held-SERS-Geräten detektiert werden und so extrem rasche Tests ermöglichen“, erklärt Kostoglou. Die Einsatzmöglichkeiten dieser Geräte wären vielfältig: in Krankenhäusern, Schulen und überall dort, wo es zu großen Menschenansammlungen kommt.

Eine ausführliche Beschreibung des Proposals findet man unter: https://devpost.com/software/sers4sars
Informationen zum Wettbewerb: https://euvsvirus.org/results/

Weitere Informationen
Univ.-Prof. Dr. Christian Mitterer
Lehrstuhl für Funktionale Werkstoffe und Werkstoffsysteme der Montanuniversität Leoben
E-Mail: christian.mitterer(at)unileoben.ac.at
Tel.: +43 3842 402-4201

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