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Steiermark verordnet sich neue Forschungsstrategie

Die vorhandene Ingenieurskompetenz weiter ausbauen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit vor allem auch mit den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (GSK) vorantreiben: Das sind die Kernpunkte der neuen Forschungsstrategie des Landes Steiermark. Am Montag (7. Jänner 2013) wurde sie von Wissenschafts- und Forschungslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder vorgestellt.

Die Evaluierung der letzten Forschungsstrategie des Landes habe ergeben, dass das hohe Ingenieurs-Know-how und die Kooperationskultur zwischen den Forschungseinrichtungen, Hochschulen und der Wirtschaft Kernkompetenzen des Wissensstandortes Steiermark seien, so die Landesrätin. Um das Land zu einem international wahrgenommenen Forschungs- und Innovationsraum – einem “Shared Space for Science and Innovation” wie es Edlinger-Ploder nannte – zu machen, wolle man diese Stärken weiter ausbauen.

Zum anderen verfüge die Steiermark “auf kleinem Raum über einen vollständigen Disziplinenkanon” mit Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften und Künsten. Die neue Strategie legt daher auch einen besonderen Wert auf die Verbindung von naturwissenschaftliche-technischen Disziplinen mit den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.

“Weg vom Gießkannenprinzip, dafür regional wirksam, international bedeutsam”, seien laut Edlinger-Ploder die neuen Vorgaben für die Einwerbung von Förderungen durch das Land Steiermark. Generell sollen die Projektförderungen auf Ausschreibungen umgestellt werden, wobei man mit thematische “Calls” neue Impulse setzen will, kündigte die Landesrätin an. Neben der gezielten Förderung von innovativen Forscherinnen und Forscher am Beginn ihrer Karriere soll der Zukunftsfonds des Landes für “impulsgebende Standortprojekte”, die aus den Regelbudgets der Ressorts nicht mehr gedeckt werden können, wie z. B. die Biobank Graz, fördern.

Eine besondere Rolle käme der Infrastruktur zu, die verstärkt kooperativ nutzbar sein soll. Zusätzliche Stiftungsprofessuren sollen das Wissenschaftssystem dort verbessern, wo für die Steiermark Entwicklungschancen bestehen. In diesen Bereichen sollen Innovationsketten von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung entstehen. Als einen “wichtigen Schritt, um die vorhandene Ressourcen zu fokussieren”, bezeichnete der Vorsitzende des steirischen Forschungsrates, Andreas Gerstenmayer, die Strategie. IV-Präsident Jochen Pildner-Steinburg: “Die Industrie wird mit allen Kräften mitarbeiten, um die Vernetzungsidee zu unterstützen.”

Die Steiermark ist Standort von fünf Universitäten, zwei Fachhochschulen, zwei Pädagogischen Hochschulen, die Forschungsgesellschaft Joanneum Research und weiterer außeruniversitärer Forschungseinrichtungen. Mit einer F&E-Quote von 4,32 Prozent zählt das Bundesland noch vor Wien und Tirol zu den Bundesländern mit den höchsten F&E-Quoten. Der Budgetmitteleinsatz des Landes für Wissenschaft, Forschung und betriebliche F&E-Förderung liegt bei 32 Mio. Euro.
(APA)

Weitere Informationen:
Erhard Skupa
Tel.: +43/(0)3842/402-7220, +43/(0)664/80 898 7220
E-Mail:erhard.skupa[at]unileoben.ac.at

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v.l.n.r.: Mag. Jochen Pildner-Steinburg, LR Mag. Kristina Edlinger-Ploder, Dipl.-Ing. Andreas Gerstenmayer (Vorsitzender des Steir. Forschungsrates)
(© Foto Raggam)

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