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TU Austria ehrt Gründerväter
Im Rahmen einer Akademischen Feier an der Montanuniversität Leoben wurden die Gründerväter der TU Austria Em.O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Peter Skalicky, O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Hans Sünkel und O.Univ.-Prof. Dr.techn. Wolfhard Wegscheider geehrt.
Im April 2010 wurde von den damaligen Rektoren der technischen Universitäten Österreichs die TU Austria gegründet. Im Rahmen der Initiative „TU Austria“ treten die technischen Universitäten Österreichs im Hinblick auf gemeinsame Anliegen in Forschung, Lehre und hochschulpolitischen Fragen gemeinsam auf. Derzeit besteht im technisch naturwissenschaftlichen Bereich ein Verbund mit fast 8.500 Mitarbeitern und rund 42.000 Studierenden. Insbesondere bei der Abstimmung in Forschung und Lehre, wenn es um teure Infrastruktur oder die Nutzung von Synergien im Dienstleistungsbereich geht, stimmt man sich ab.
Der fachliche Fokus von TU Austria erstreckt sich in erster Linie auf Bereiche mit inhaltlichen Schnittstellen: Energie, Materialwissenschaften, Geowissenschaften/Geodäsie, Fertigungstechnik, Tunnelbau, Techno‐Ökonomie, Informations‐ und Kommunikationstechnologie.
Em.O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Peter Skalicky
Herr Prof. Skalicky wurde am 25. April 1941 in Berlin geboren. Nach Schulbesuch und Matura in Wien studierte er an der damaligen Technischen Hochschule Wien Technische Physik. Sein Doktoratsstudium schloss er 1965 mit einer Dissertation über Röntgeninterferenzmikroskopische Untersuchungen ab. Seit 1967 Hochschulassistent, habilitierte er sich 1973 im Fachgebiet Kristallphysik. Ab 1974 wirkte er als Außerordentlicher Professor für Kristallphysik an der heutigen TU Wien, 1975/1976 als Professeur Associé an der Université Pierre et Madame Curie in Paris. 1979 folgte seine Berufung als ordentlicher Universitätsprofessor für Angewandte Physik an die TU Wien und als Vorstand des gleichnamigen Institutes. 1989 bis 1990 folgte das Amt des Dekans der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, und im Jahr 1991 wurde Prof. Skalicky erstmals zum Rektor der TU Wien gewählt. Bis 2011 leitete er die Geschicke der TU Wien. Von 1995 bis 1999 war Prof. Skalicky zudem Vorsitzender der Österreichischen Rektorenkonferenz.
Die Forschung war Peter Skalicky stets ein primäres Anliegen. Wenn er Berufungsverfahren durchführte, war er stets auf der Suche nach hervorragenden Forscher(inne)n. In der Folge wurde an der TU Wien auch nichts gelehrt, wozu nicht die entsprechende Expertise in der Forschung vorhanden war.
Prof. Skalicky ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, so des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, zudem wurde er 2004 zum Officier des französischen L‘Ordre National du Mérite ernannt.
O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Hans Sünkel
Herr Prof. Sünkel wurde am 4. Oktober 1948 in Rottenmann geboren. Er studierte Vermessungswesen an der Technischen Universität Graz und wurde 1976 zum Doktor der Technischen Wissenschaften promoviert. Nach fünf Jahren als Universitätsassistent am Institut für Physikalische Geodäsie der TU Graz absolvierte er 1978/79 einen Forschungsaufenthalt an der Ohio State University. 1981 folgte die Habilitation auf dem Gebiet der Numerischen Geodäsie. 1983 wurde er als ordentlicher Universitätsprofessor für Mathematische und Numerische Geodäsie und Leiter der Abteilung für Mathematische Geodäsie und Geoinformatik der TU Graz berufen. Von 1987 bis 2003 war der verheiratete Vater zweier Kinder Vorstand des Instituts für Theoretische Geodäsie der TU Graz, seit 1990 leitet er zudem die Abteilung für Satellitengeodäsie des Instituts für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), dessen stellvertretender Direktor er von 1999 bis 2001 war und dem er von 2001 bis 2004 als Direktor vorstand. Bereits ab 2000 als Vizerektor für Forschung im Leitungsteam der Universität tätig, stand Prof. Sünkel von 2003 bis 2011 als Rektor an der Spitze der Technischen Universität Graz.
Prof. Sünkel ist unter anderem Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste und der International Academy of Astronautics. Neben dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt er zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen.
O.Univ.-Prof. Dr.techn. Wolfhard Wegscheider
Herr Prof. Wegscheider wurde am 21. Februar 1950 in Graz geboren. Er studierte Technische Chemie an der Technischen Universität Graz und wurde 1976 zum Doktor der Technischen Wissenschaften promoviert. Nach drei Jahren als Universitätsassistent an der Technischen Universität Graz war Prof. Wegscheider von 1977 bis 1978 als Research Associate an der University of Denver tätig. 1980 folgte seine Habilitation an der TU Graz, wo er ab 1989 als Assistenzprofessor und ab 1993 als tit.ao Universitätsprofessor wirkte. 1994 wurde er als ordentlicher Professor für Allgemeine und Analytische Chemie an die Montanuniversität Leoben berufen. Zusätzlich übernahm der verheiratet Vater dreier Kinder von 1995 bis 2001 die Funktion des Dekans, bevor Prof. Wegscheider von 2003 bis 2011 als Rektor die Geschicke der Montanuniversität leitete.
Während seiner Amtszeit gelang es Prof. Wegscheider unter anderem, die Studierenden- und Absolventenzahlen zu steigern, das Drittmittelaufkommen durch die Zusammenarbeit mit der Industrie stark zu erhöhen und zahlreiche neue Gebäude samt Infrastruktur zu schaffen bzw. bestehende Infrastruktur zu erneuern, sodass Studierenden wie Mitarbeitern ausgezeichnete Arbeitsmöglichkeiten für Lehre und Forschung zur Verfügung stehen. Hand in Hand mit diesen Erfolgen konnte auch die Anzahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter enorm gesteigert werden. Zudem war ihm die Zusammenarbeit mit den zwei anderen technischen Universitäten ein großes Anliegen, das in der Gründung der TU Austria mündete, als deren erster Präsident er wirkte. Sein Bekenntnis zu Internationalität drückte sich einerseits in den zahlreichen Besuchen ausländischer Universitäten aus, mit denen er Kooperationsverträge abschloss, und andererseits in seinem unermüdlichen Einsatz für die internationalen Studierenden der Montanuniversität Leoben. Unter seiner Ägide wurde das Weiterbildungsangebot für Interessierte aus Industrie und Wirtschaft stark ausgebaut, sodass die Montanuniversität heute in vielen Bereichen erste Ansprechperson auf diesem Gebiet ist.
Prof. Wegscheider ist Träger zahlreicher Auszeichnungen. Zuletzt wurden ihm u. a. der Ehrenring der Stadt Leoben, das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark und das Große Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich verliehen.
Rückfragehinweis:
Mag. Dr. Elke Standeker
Tel.: 03842/402-7013
E-Mail: elke.standeker(at)unileoben.ac.at
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