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Untersuchungen in Ephesos
Woher stammt der Marmor, aus dem berühmte Skulpturen gemacht wurden? Woher der Marmor für den berühmten Artemis-Tempel in Ephesos? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Ao.Univ.-Prof. Dr. Walter Prochaska.
Die Faszination Antike hat Ao.Univ.-Prof. Dr. Prochaska vom Lehrstuhl für Geologie und Lagerstättenlehre schon seit Jahren erfasst: In den letzten zehn Jahren untersuchte er mehr als 5.000 Proben aus Marmorsteinbrüchen und von Artefakten in Griechenland, der Türkei, Südosteuropa, Afrika und Spanien.
Ausgrabungen in Ephesos
Ephesos ist seit 125 Jahren die wichtigste archäologische Ausgrabungsstätte Österreichs. 1863 wurde von den Briten mit den Ausgrabungen begonnen, aber bereits 1893 spielten österreichische Archäologen der Universität Wien eine entscheidende Rolle. 2002 fragte die Universität für Angewandte Kunst Wien bei Prochaska an, Pigmente und Rohstoffe in Wandmalereien in Ephesos zu untersuchen. „Aus diesem Kleinprojekt hat sich dann eigentlich eine dauerhafte Verbindung ergeben, und so habe ich mich auf Marmorvorkommen der Antike spezialisiert“, so Prochaska. In seinen Arbeiten geht es hauptsächlich darum, nachzuweisen, aus welchen antiken Lagerstätten der Marmor für Skulpturen und Bauwerke stammt. Mittlerweile besteht eine sehr intensive und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Archäologischen Institut.
Neue Untersuchungsmethode
Prochaska entwickelte im Laufe der Jahre eine ausgefeilte Methode, um die Herkunft zu bestimmen. Neben konventionellen Herangehensweisen wie der Isotopenanalyse werden dabei sowohl die Gehalte an bestimmten Spurenelementen als auch vor allem die chemische Zusammensetzung von sogenannten Flüssigkeitseinschlüssen untersucht.
Prochaska ist mittlerweile ein anerkannter Experte auf diesem Gebiet und untersucht u. a. für anerkannte Museen (z. B. Musei Capotolini, Metropolitan Museum, Getty Museum) antike Büsten, Skulpturen und Statuen. Neben der Erforschung antiker Handelswege sind diese Untersuchungen auch für die Expertise zu Fragen der Authentizität und zum Aufdecken von Fälschungen wertvolle Beiträge. „Das Interessante an meiner Arbeit ist die interdisziplinäre Komponente: Technisches Know-how mit antiker Geschichte zu verbinden, ist eine Herausforderung“, meint Prochaska abschließend.
Weitere Informationen:
Ao.Univ.-Prof. Dr. Walter Prochaska
E-Mail: walter.prochaska@unileoben.ac.at
Berg- und Hüttenmännische Monatshefte
Zeitschrift für Rohstoffe, Geotechnik, Metallurgie, Werkstoffe, Maschinen- und Anlagentechnik
Journal of Mining, Metallurgical, Materials, Geotechnical and Plant Engineering