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Neuer Professor für Mikro- und Nanomechanik der Werkstoffe

Mit Dezember trat Dipl.-Ing. Dr.mont. Daniel Kiener die Universitätsprofessur für Mikro- und Nanomechanik der Werkstoffe an.

Forschung in kleinsten Dimensionen
Univ.-Prof. Dr. Daniel Kiener

Univ.-Prof. Dr. Daniel Kiener

In seiner Forschung beschäftigt sich Kiener mit den kleinsten Dimensionen. „Alles, was sehr klein wird, hat mehr Grenzflächen und dadurch verändern sich auch die Materialeigenschaften. Diese Eigenschaften zu manipulieren, macht Spaß!“, freut sich der Wissenschaftler. Den Großteil seiner Arbeit verbringt er am Mikroskop und beobachtet, was im Nanometerbereich eines Materials passiert. „Ich schaue eigentlich mit dem Mikroskop zu, wie sich Materialien unter Belastung verändern“, erläutert Kiener. Ziel sei es immer, die Materialeigenschaften zu verbessern: Sie also zum Beispiel verformbarer oder härter zu machen.

Die Natur als Vorbild

„Die Natur ist der Ingenieur mit längster Erfahrung darin, Werkstoffe mit geringstem Energieaufwand zu optimieren“, stellt Kiener in den Mittelpunkt seiner Forschung. Die Natur und ihre Prinzipien zum Vorbild zu nehmen und deren Vorteile zu kopieren, ist eines der großen Vorhaben des neuen Professors. Fragen wie „Warum sind die Zähne der Napfschnecke so kräftig?“ beschäftigen ihn schon länger. Nun will er bioinspirierte Werkstoffe mit additiver Fertigung kombinieren. „Aufgrund der winzigen Strukturen ist das derzeit nicht möglich, es wäre aber für die Materialwissenschaft von großer Bedeutung“, erklärt er sein Vorhaben. Längerfristig möchte er sich auch für einen breiteren Zugang zu Transmissionselektronenmikroskopen (kurz: TEM) widmen. „Das Betreiben eines TEMs ist sehr schwierig, kostspielig und zeitaufwendig. Ich würde gerne viele dieser Techniken ins weitaus günstigere und leichter bedienbare Rasterelektronenmikroskop integrieren“, beschreibt Kiener ein weiteres Vorhaben. So könnten sich viel mehr Wissenschaftler*innen mit diesem interessanten Forschungsgebiet beschäftigen.

Zur Person

Kiener besuchte das Gymnasium seiner Geburtsstadt Gmunden und anschließend die HTL in Vöcklabruck. Durch eine Bekannte wurde er auf die Montanuniversität aufmerksam und begann mit dem Studium Werkstoffwissenschaft, anschließend absolvierte er das Doktoratsstudium in Leoben. Danach ging er für zwei Jahre nach München und mit einem Schrödinger-Stipendium nach Berkeley, San Francisco. Nach seiner Rückkehr nach Leoben an das Erich-Schmid-Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften habilitierte sich Kiener im Bereich der metallischen Werkstoffe. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen in angesehenen Fachzeitschriften und erhielt renommierte Preise und Ehrungen, darunter der Masing-Gedächtnispreis, der Adolf-Martens-Award sowie der Fritz-Kohlrausch-Preis. Von besonderer Wichtigkeit war der mit zwei Millionen Euro dotierte Consolidator Grant des ERC (European Research Council).

Den Podcast mit Prof. Kiener können Sie hören unter: https://commulity.unileoben.ac.at/detail/wenn-die-kleinheit-zur-groesse-wird

Weitere Informationen

Univ.-Prof. Dr. Daniel Kiener
Lehrstuhl für Materialphysik
daniel.kiener@unileoben.ac.at
Tel.: 03842 804 412

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