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NEUES RESEARCH STUDIO AUSTRIA

Am Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie wird ein neues „Research Studio Austria“ installiert. Das Projekt mit dem Namen „Advanced steel mill dust recycling“ wurde im Themenschwerpunkt „Energie- und Umwelttechnologie“ von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft genehmigt.

Der neue RSA-Leiter Dipl.-Ing. Dr. Christoph Pichler

Der neue RSA-Leiter Dipl.-Ing. Dr. Christoph Pichler

Die letzte Ausschreibung der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft im Programm „Research Studios Austria“ hatte die Schwerpunkte „Informations- und Kommunikationstechnologie für Industrie 4.0“, „Energie- und Umwelttechnologie“ und „Biotechnologie“. Von insgesamt 46 Einreichungen wurde 11 Studios vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) genehmigt. Darunter befindet sich auch das Projekt „Advanced steel milldust recycling“ (ZincLec) vom Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie. Damit konnte wiederum erfolgreich ein Research Studio Austria an die Montanuniversität Leoben gebracht werden. Dieses Projekt ist das einzige im Bereich Energie- und Umwelttechnologie, welches in der Steiermark genehmigt wurde.

Thematischer Schwerpunkt
Das Studio beschäftigt sich mit zukunftsweisenden Methoden zur Rückgewinnung von Wertmetallen aus Stahlwerksstäuben, einem speziellen aber weltweit häufig auftretenden Rückstand. Aufgrund diverser negativer Aspekte bei der aktuellen Recyclingtechnologie beabsichtigt das Research Studio einen weitgehend neuen Weg einzuschlagen und eine Multimetallgewinnung für das Recycling von hochzinkhaltigen Stahlwerksstäuben zu erforschen und damit eine nachhaltige Lösung zu generieren. Das Ziel ist die Erzeugung unterschiedlicher Metallkonzentrate bei einer gleichzeitigen Verwertung der schwermetallfreien Schlacke, das heißt alle anfallenden Komponenten sollen einer Verwertung zugeführt werden, um selbst eine Deponierung von Teilströmen vollständig zu verhindern und damit entsprechend zur Umsetzung einer „Circular Economy“ beizutragen. Dies sollte unter möglichst geringen und effizienten Einsatz von Energie erfolgen, wobei auch alternative Energieträger Berücksichtigung finden müssen, um den „CO 2 foot print“ so gering als möglich zu halten. Das Vorhaben, Produkte zu erzeugen, die so weit als möglich im Endverbrauchermarkt Absatz finden und damit das Durchlaufen der energieintensiven primären Metallgewinnung zu verhindern, trägt wesentlich zum Konzept des “Low Energy Recyclings” bei. Parallel dazu wird durch die bereits erwähnte Verwertung möglichst aller Komponenten eine „Zero-Waste-Strategie“ verwirklichbar.

Forschungsgruppe
Dieses Projekt ist dem Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie, im Speziellen dem Forschungsbereich „Metallrecycling aus Nebenprodukten der Metallgewinnung“ zugeordnet. Damit fügt Dr.mont. Christoph Pichler als Projektleiter von diesem Research Studio Austria den schon seit mehr als 15 Jahren unter der Führung von Priv.-Doz. Dr.mont. Jürgen Antrekowitsch stattfindenden Forschungen und Entwicklungen im Stahlwerksstaubrecycling einen weiteren, wesentlichen Baustein hinzu. Die Aktivitäten des Lehrstuhls auf diesem Gebiet sind mittlerweile weltweit bekannt und spiegeln sich in einer Vielzahl an erfolgreich abgewickelten Projekten wider.

Projektdaten
Das genehmigte Research Studio ZincLec hat eine Projektlaufzeit von vier Jahren. Das Konzept dieser Förderungsvariante ist eine Kooperation mit der Industrie auf Basis der entwickelten Grundlagen im Research Studio.

Weitere Informationen
Dipl.-Ing.Dr.mont. Christoph Pichler
Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie
Tel.: 03842/402-5259
christoph.pichler(at)unileoben.ac.at

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