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TARTSCHUSS FÜR EIN NEUES COMET-PROJEKT

Die Montanuniversität Leoben startet ein interdisziplinäres Projekt zur Nutzbarmachung einer bisher wenig beachteten Rohstoffquelle: industrielle Reststoffe wie Stäube, Schlämme und Schlacken. Unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Jürgen Antrekowitsch, Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie, wird in Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen für Aufbereitung und Veredlung (Univ.-Prof. Dr. Helmut Flachberger) sowie Geologie und Lagerstättenkunde (Univ.-Prof. Dr. Frank Melcher) ein Beurteilungssystem entwickelt, welches in Zukunft eine einfachere Erfassung und Bewertung dieser bedeutenden sekundären Ressourcen ermöglicht. Die beteiligten Industriepartner (sechs österreichische Unternehmen sowie ein deutsch-spanischer Recyclingkonzern) tragen mit ihrer Expertise in den unterschiedlichen Fachgebieten wesentlich zum Gelingen des Vorhabens bei.

Neuer COMET-Prjekt-Leiter Priv.-Doz. Dr. Jürgen Antrekowitsch

Neuer COMET-Prjekt-Leiter Priv.-Doz. Dr. Jürgen Antrekowitsch

Industrielle Nebenprodukte als Rohstoffquelle der Zukunft
Rückstände aus industriellen, hier im Speziellen metallurgischen und aufbereitungstechnischen Prozessen werden als Nebenprodukte bezeichnet. Sie enthalten häufig eine Vielzahl an Metallverbindungen, werden allerdings bislang noch wenig genutzt und damit zumeist deponiert. Das COMET-Projekt „COMMBY“ arbeitet an der Evaluierung der Nebenprodukte und der Entwicklung von Beurteilungsverfahren mit dem Ziel, interessierten Investoren und Unternehmen eine zuverlässige Bewertung von potenziellen sekundären Ressourcen anzubieten. Damit soll diese Rohstoffquelle transparent gemacht und der Wirtschaft der Weg zu verschiedenen in den Nebenprodukten enthaltenen Metallen geebnet werden. „Der Hintergrund der geringen Recyclingquote dieser in großen Mengen anfallenden industriellen Reststoffe – wie Stäube, Schlämme oder Schlacken – liegt oft auch in den fehlenden Werkzeugen zur Bewertung dieser Ressourcen“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Jürgen Antrekowitsch. Damit werden potenzielle Recyclingunternehmen bzw. Investoren abgehalten, diese sekundären Rohstoffe entsprechend zu nutzen.

Das Konsortium wird in mehreren Teilprojekten die Methodik – beginnend mit der geeigneten Charakterisierung über die Prozesstechnik bis hin zur grundlegenden wirtschaftlichen Evaluierung – erarbeiten und damit die Basis für ein praxistaugliches Beurteilungsschema schaffen.
Damit soll neben primären Rohstoffen (Erze) und dem bereits etablierten Recycling metallischer Schrotte (z. B. Elektronik, Altautos) eine dritte, mengenmäßig sehr bedeutende Rohstoffquelle genutzt werden, welche gerade in Europa großes Potenzial zeigt und entscheidend zu einem effizienten und umweltgerechten Rohstoffkreislauf beitragen kann.

Beteiligte Unternehmen:
CEMTEC Cement and Mining Technology GmbH, BEFESA R&D S.L.U, RHI Magnesita GmbH, ARP Ges.m.b.H., Marienhütte GmbH, GKB GmbH, Ressourcen + Management GmbH

Weitere Informationen
Priv.-Doz. Dr. Jürgen Antrekowitsch, Lehrstuhl für Nichteisenmetallugie
Tel.: 03842/402-5203, E-Mail: juergen.antrekowitsch@unileoben.ac.at

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Zeitschrift für Rohstoffe, Geotechnik, Metallurgie, Werkstoffe, Maschinen- und Anlagentechnik
Journal of Mining, Metallurgical, Materials, Geotechnical and Plant Engineering